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Rusalko – Ein Unterwassermärchen

Kathleen Hänel · 14.03.2023

Als im Unterwasserkönigreich ein Kind geboren wird, ist nichts wie erhofft. Das königliche Nixenkind Rusalka sieht nicht aus, wie man sich eine schöne Meerjungfrau vorstellt: es hat eine muskulöse Brust und Arme, es schaut spitzbübisch und singt wunderschön, aber mit tiefer Stimme. Die Frau des Unterwasserkönigs ist so dermaßen entrüstet über das Aussehen ihres Kindes, dass sie beginnt an ihrem Dasein als Fischfrau zu zweifeln und sich auf den Weg macht, das Meer zu verlassen und an Land ihr Glück zu suchen.

Die Unterwasserbewohner indes belustigen sich über des Königs Nachwuchs und niemand will ihr Freund und Gefährte sein. ‚Ist die Prinzessin eine Nixe oder ein Nix oder ganz und gar gar nix?‘ Der König beschließt daher, die Meerjungfrau Rusalka in Meerjungsfrau Prinzesserich Rusalko umzubenennen, um ihr ein glückliches und unbeschwertes Leben zu ermöglichen. Darüber ist der Wellengott so erzürnt, dass er das Meer beben und überschäumen lässt. Gemeinsam mit den Meeresbewohnern Wubbel, Margot und Anemone –die bald zu ihren Freunden werden – macht sich Rusalko auf den Weg, den Wellengott zu besiegen. Beim Anblick von Rusalko zerplatzt der Wellengott vor Lachen. Das Meer beruhigt sich und alle leben friedlich und glücklich, bis auf Rusalko das nächste Abenteuer wartet. Es hat mit einer Rumflasche und einem Kuss zu tun….

Mein persönliches Fazit:

Das Unterwassermärchen orientiert sich an den Themen der weltberühmten Oper ‚Rusalka‘ von Antonín Dvorak aus dem Jahr 1901. Sprachlich hat das Buch den Sprung hin zur Moderne nicht geschafft – die Texte sind umständlich zu lesen und den Inhalten ist nur zu folgen, wenn zwischen durch immer wieder Erklärungen durchgeführt werden. Es werden Wörter genutzt, die noch nicht im Sprachschatz von Kindern vorhanden sind. (Harnisch, Buddel, Admiral, Garaus, Banner) Auch der ‚Umgangston‘ mit- und übereinander wurden nicht modernisiert. Altverstaubte sprachliche Äußerungen (‚Der Doktorfisch behauptete gar, die Königstochter leide unter ansteckender Verrücktheit.‘) finden sich genauso wie fragwürdige Stereotypen (‚Du bist schlaflos, weil es dunkel ist. Wenn es dunkel ist, hat jedes Mädchen Angst.‘) Altmodische Poesie durchzieht die Geschichte.

Das Thema (Identität, Gender, Transgender) kommt für mich nicht ausgereift und nicht konsequent zum Ausdruck. Rusalka erhält vor allem Ablehnung und Gelächter für ihr Anderssein. Eine einfache Namensänderung führt zu keinem Erfolg – warum auch? Es ist nicht Rusalkas Wunsch, anders auszusehen oder einen anderen Namen zu tragen. Alles was danach kommt - die Abenteuer und der Kampf gegen den Wellengott – hätte genauso gut die mutige Meerjungfrau Prinzessin Rusalka bestehen können, unabhängig von ihrem Aussehen und ihrem Geschlecht. Dass der Wellengott dann vor krachendem Lachen über Rusalkos Wesen und Aussehen in Millionen Stücke zerplatzte stellt für mich den Höhepunkt der Ablehnung von Rusalko dar. Warum es am Ende der Geschichte Rusalkos Aufgabe wird, die geflohene Mutter an Land glücklich zu machen und durch Küsse zu befreien und wieder zurück ins Königreich zu holen, erschließt sich mir leider nicht.

Die Illustrationen von Cornelia Seelmann, in wunderschönen marinefarbenen Tönen gehalten, bestehen indes, und sind in unterschiedlicher Größe über das gesamte Buch verteilt.

Für Kinder und Jugendliche, die gern Geschichten mit poetischer Kraft und gestrigen Sprachwendungen lesen, empfehle ich das Buch ab 7 Jahren.

 

Rusalko – Ein Unterwassermärchen

Kerstin Hensel

Illustrationen von Cornelia Seelmann

40 Seiten, 18,5 x 27 cm, gebunden
mit farbigen illustrationen
für Kinder ab 5 Jahren

Preis: 18 Euro

 

Wir verlosen 1 Exemplar des Kinderbuches „Rusalko“ von Kerstin Hensel und Cornelia Seelmann.

Wer gewinnen möchte, schreibt uns unter Angabe seiner E-Maildresse, sowie der Telefonnummer an: verlosung@kindundkegel.de Kennwort: Rusalko. Einsendeschluss ist der 31.03.2023. Der Gewinn wird unter allen Teilnehmer:innen verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!

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