Ratgeber

Stress im Familienalltag reduzieren: Was hilft?

PR · 18.10.2023

Bild von Charles auf Pixabay.

Bild von Charles auf Pixabay.

Die Elternschaft bringt in der Regel viele Freuden, aber auch große Herausforderungen mit sich. Denn wer Kinder hat, hat nie so richtig Feierabend. Immer gibt es etwas zu tun, immer gilt es aufmerksam und für seine Kinder da zu sein. Neben Job und Haushalt ist das eine enorme Belastung, die sich auf Körper und Psyche niederschlägt.

Viele Eltern sind dauergestresst und fühlen sich überfordert. Das Wohlbefinden der Eltern kann sich darüber hinaus leicht auf die Kinder übertragen, sodass auch diese unter Stresssymptomen leiden. Es kommt oftmals zu einem Teufelskreis: Die Eltern sind auf Grund der großen Belastung dünnhäutig, reagieren schnell gereizt und können ihren Kindern nicht so ruhig und liebevoll begegnen, wie sie es eigentlich gerne würden. Die Kinder reagieren darauf, fangen an zu quengeln, zu weinen, werden sauer oder sind beleidigt. Dies wiederum ist ein weiterer Stressfaktor für die Eltern. Und so wird die gesamte Familie immer gestresster. Kopf- und Bauchschmerzen, Verspannungen, Nervosität, Schlafprobleme und depressive Verstimmungen sind nur einige Leiden, die in der Folge auftreten können. Es ist also ausgesprochen wichtig, gegen ein Übermaß an Stress anzugehen. Doch wie kann man Eltern und Kinder entlasten und für mehr Entspannung sorgen?

Schlafrituale für erholsamere Nächte

Schlaf ist das wirksamste Mittel zur Regeneration und macht uns resilienter. Wenn wir schlafen, laden wir unseren Akku wieder auf. Wer gestresst ist, hat jedoch häufig Schwierigkeiten, ein- und durchzuschlafen. Grundsätzlich sollte auf Süßigkeiten, schwere Mahlzeiten und allzu Aufregendes vor dem Schlafengehen verzichtet werden. Außerdem sollte die Zubettgehzeit nach Möglichkeit jeden Abend die gleiche sein, sowohl für die Kinder, als auch für die Eltern. Rituale können dabei helfen, besser zur Ruhe zu kommen. Damit die Kleinen besser in den Schlaf finden, kann ihnen zum Beispiel vorgelesen oder ein altersgerechtes Hörspiel vorgespielt werden. Auch ein Gespräch im Kinderbett, in dem über den vergangenen Tag gesprochen wird, kann dessen Ende markieren und in den Schlaf überleiten. Manche Kinder kuscheln auch gerne vor dem Einschlafen. Wichtig ist, dass das gewählte Ritual (sofern es von den Kindern angenommen wird) jeden Abend durchgeführt wird. Mit der Zeit erfolgt eine Gewöhnung, sodass der Einschlafprozess immer schneller vonstattengeht. Wenn die Kinder erstmal schlafen, haben die Eltern die Möglichkeit ein bisschen durchzuatmen und etwas für sich zu tun. Es ist zwar zuträglich, diese Zeit zu nutzen und etwa mit eigenen Hobbys zu verbringen, übertreiben sollte man es aber nicht. Zwar mag es schwerfallen, sich von dieser frei verfügbaren Zeit zu lösen, doch wer zu spät ins Bett geht, wird am nächsten Morgen erst recht gerädert sein. Es sollte somit rechtzeitig ein Ende gefunden und ein eigenes Schlafritual begangen werden. Dabei kann es sich zum Beispiel um ein schönes Bad mit Lavendelzusatz, das Trinken eines beruhigenden Kräutertees, eine Hautpflegeroutine, das Durchführen einer geführten Meditation oder Fantasiereise oder anderer Entspannungsübungen handeln. Es sollte etwas gefunden werden, was maximal eine halbe Stunde Zeit in Anspruch nimmt und dabei unterstützt, den Tag hinter sich zu lassen und runterzukommen. Wenn das noch nicht ausreicht, können Eltern zum Beispiel Hanftropfen zum Schlafen einnehmen. Solch natürliche Einschlafhilfen sorgen für einen erholsameren Schlaf und können insbesondere in Zeiten von starken Belastungen eine große Erleichterung darstellen.

Zeitmanagement und Prioritäten setzen

Stress lässt sich häufig darauf zurückführen, dass Menschen nicht all ihren Ansprüchen gerecht werden können. In vielen Fällen sind diese jedoch viel zu hoch. Die Kinder müssen nicht zu zig verschiedenen Kursen in der Woche, um gefördert zu werden. Es reicht völlig aus, sich für ein, maximal zwei Aktivitäten zu entscheiden. Denn auch, wenn wir unsere Kinder bestmöglich unterstützen und ihnen alle Türen öffnen wollen, so ist ausreichend Zeit zur Erholung und zum Nichtstun mindestens genauso wichtig. Sogar Langeweile darf bei den Kindern von Zeit zu Zeit aufkommen, denn so sind sie gefordert, sich selbst Beschäftigung zu suchen und kreativ zu werden. Der Terminkalender darf (und soll!) also gerne ein paar größere Lücken aufweisen. Ein durchgetaktetes Familienleben kann ohnehin viel zu schnell auf den Kopf gestellt werden. Außerdem muss im Haushalt nicht immer alles picobello sein. Es ist völlig in Ordnung, wenn die Wäsche oder der Abwasch mal ein paar Tage liegen bleiben, die Fenster fleckig sind oder das Essen mal nicht frisch gekocht ist. Viele Eltern stellen an sich den Anspruch, perfekt zu sein, eine Vorzeigefamilie aus dem Bilderbuch. Sich von dieser Vorstellung zu lösen, kann viel Stress nehmen.

Netzwerk zur Unterstützung

Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf. Diesen Spruch haben vermutlich die meisten schon einmal gehört. Und es ist was Wahres dran. Sich um Kinder zu kümmern, ist ein Fulltime-Job, der allein oder zu zweit kaum zu bewältigen ist. Es ist hilfreich, sich einige Menschen zu suchen, die den Eltern unter die Arme greifen können. So haben Eltern die Möglichkeit, sich Zeit für sich selbst und ihre Paarbeziehung zu nehmen, mal Durchzuschnaufen und neue Kraft zu tanken. Klassischerweise werden die Großeltern zu diesem Zweck mit eingebunden, doch auch Geschwister, Paten, Freunde der Familie oder andere Eltern aus der Krabbelgruppe/KiTa/Schule bieten oftmals gerne Hilfe an. Möglicherweise kann auch eine Gemeinschaft gebildet werden, in der jeder mal die Kinder für einen Nachmittag übernimmt, sodass man sich gegenseitig Erholungszeiträume ermöglicht. Es ist keine Schande, sich von anderen helfen zu lassen!

Fazit

Stress ist normal und Teil des Lebens, für Eltern gilt das ganz besonders. Ein gewisses Maß sollte aber nicht überstiegen werden, denn chronischer Stress macht krank. Um rechtzeitig auf die Bremse zu treten, ist es sinnvoll, das eigene Belastungsniveau stets im Auge zu behalten und Stressfaktoren zu identifizieren. So können diese vermieden oder reduziert, beziehungsweise durch Entspannungsmaßnahmen ausgeglichen werden. Das Familienleben ist ohne Frage stressig, einen großen Anteil des erlebten Stresses, machen sich Eltern aber häufig selbst, was gar nicht nötig ist. Fragen Sie sich: Wird diese Sache in einer Woche noch wichtig sein? In einem Monat? In einem Jahr? Sehr oft wird die Antwort „nein“ lauten und dabei helfen, zu erkennen, worauf es wirklich ankommt und was man getrost weniger ernst nehmen darf.

Kategorien: Ratgeber

© 2024 Kind + Kegel WORTGEWAND GmbH