Kaleidoskop

Kinder, wie die Zeit vergeht

Kathrin Gennies (kg) · 04.09.2017

Ja klar, Kinder sind toll und Familie ist was Wunderbares. Aber es gibt auch Momente, in denen wir ganz anders empfinden. Weil's anstrengend ist und nervt. Häufig trauen wir uns aber nicht zuzugeben, dass wir nicht immer glücklich mit Kind und Kegel sind. Wir finden: Auch das muss gesagt werden. Und zwar deutlich.

Huch? Schon wieder ein Jahr vorbei? Eben war doch noch...naja, egal! Ein Grund zum Feiern ist es allemal, wenn der Geburtstag des Nachwuchses sich wieder einmal jährt. Aber wie? Möglichkeiten gibt es zuhauf, um dem Geburtstagskind und seinen kleinen Gästen einen unvergesslichen Nachmittag zu schenken. Eine gute Gelegenheit, das eigene Ideenreichtum mal so richtig übersprudeln zu lassen – aber Vorsicht! Nicht alles, was ein erwachsenes Superhirn zu ersinnen vermag, ist tatsächlich auch für die Kleinen immer super.

Ihr steht auf Mottopartys? Cool! Trotzdem ist eine All-White-Party für einen Kindergeburtstag nicht unbedingt die beste Idee, außer Ihr wolltet das Ganze sowieso im Nachgang mit einem Waschmittelcontest abrunden. Auch solltet Ihr nicht erwarten, dass die kleinen Gäste als Darth Vader kostümiert zur Party erscheinen, bloß weil der Nachwuchs gerade mitten in der Starwars-Phase steckt. Trotzdem: Ein bisschen Planung sollte schon sein. Einfach nur ein paar Kinder einladen, Cupcakes auf den Tisch stellen und dann mal gucken, was passiert - keine gute Idee. Ein paar lustige Spiele, fetzige Musik und leckeres, kindgerechtes Fingerfood reichen oft schon aus, um den Partyfunken überspringen zu lassen.

Kindgerecht bedeutet in diesem Zusammenhang übrigens nicht, Vollkornkekse und ungesüßten Fencheltee zu reichen, während die Kiddies im selbstgebatikten Hanfrock Topfschlagen spielen - Hey! Es ist eine Party! Bambule! Und eine gute Gelegenheit, um mal Fünfe gerade sein zu lassen. Apropos: Nichts nervt mehr, als Eltern, die im schönsten Feierspaß ständig an den Klamotten herumzuppeln, Kleckereien kritisieren oder sonstwie zur Ordnung rufen. An der Frage, ob die Eltern der kleinen Gäste überhaupt Teil der Party sein sollten, scheiden sich seit jeher die Geister. Warum eigentlich, frage ich mich – schon der terminus technicus „Kindergeburtstag“ verrät ganz eindeutig, dass hier das Kind im Mittelpunkt stehen sollte. Das allerdings gestaltet sich schwierig, wenn die Gastgebermutti parallel auch noch die anwesenden Eltern mit Kaffee, Kuchen und dem neuesten Klatsch aus dem Kiez versorgen muss. Besonders doof: Wenn die erziehungsberechtigten Eltern dann zwar anwesend sind, aber sich in diesem Hort der Entspannung vom stressigen Alltag dann lieber doch nicht zuständig fühlen, wenn das eigene Kind beim Sackhüpfen auf die Nase gefallen ist. Die Gastgeber schaffen das schon! Dazu sind die ja da! Gibt's eigentlich auch Sekt? Natürlich sollte man vor allem ganz kleine Kinder nicht einfach abgeben und dann Stunden später mal wieder auftauchen, um sie abzuholen– den Helikopter sollten Eltern trotzdem lieber in der Garage lassen, wenn die Kiddies feiern. Das kriegen die nämlich schon ziemlich gut alleine hin.Wer aber auf keiner Party fehlen sollte: Die Eltern des Geburtstagskindes. Das, wir erinnern uns, ist nämlich die Hauptperson an diesem Tag, wegen der dieser ganze Trubel überhaupt veranstaltet wird – und das darf es ruhig auch merken. (kg)

 

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