Kaleidoskop

Der Garten im Winter

Gloria Wintermann · 23.11.2022

Bild von Julirennt / Pixabay.

Bild von Julirennt / Pixabay.

Ab Anfang November ziehen sich die meisten Pflanzen in den Winterschlaf zurück. Für Hobbygärtner heißt es dann, das restliche Gemüse abzuernten, Pflanzen vor dem Frost zu schützen und auf die nächste Gartensaison im März zu warten. Doch Gärtnern im heimischen Garten kann auch im Winter gut gehen, wenn man sich etwas darauf vorbereitet.

Vitaminbomben im Winter

Einige Gemüsearten keimen auch bei niedrigen Temperaturen oder überwintern und keimen dann im nächsten Frühjahr. Wer im Sommer oder Frühherbst Salate (z.B. Endivie, Pflücksalate, Feldsalate, Rucola), Radieschen und Bundkarotten setzt, kann im Winter süßes, vitaminreiches Wintergemüse ernten. Süß deshalb, weil die kalten Temperaturen den Stoffwechsel der Pflanzen verlangsamen, sodass sich nicht umgewandelter Zucker in den Blättern und Knollen ansammelt. Als wintertaugliche Gemüsearten eignen sich zudem Mangold, verschiedene Kohlarten (z.B. Wirsing, Grünkohl), Schwarzwurzel, Rettich und Pastinake. Der Grünkohl bspw. ist eine wahre Viamin-C Bombe und bekommt erst seinen typischen Geschmack, wenn er Frost miterlebt hat. Frosthartes Gemüse kann im Freiland überwintern. Frosttolerantes Gemüse hingegen sollte auf dem Balkon, im Hochbeet oder Gewächshaus wachsen. Geheimtipp: Radieschen sind frosthart und können ganzjährig ausgesät und geerntet werden.

Auf den richtigen Standort und Schutz kommt es an

Die richtige Standortwahl ist entscheidend. Die Pflanzen sollten vor Wind geschützt und möglichst Wärmestrahlung ausgesetzt sein. Hierfür bietet sich eine Hauswand oder Steinmauer in Südausrichtung an. Auf den richtigen Schutz vor Nässe kommt es an, denn nicht der Frost schadet den Pflanzen sondern zu viel Feuchtigkeit. Daher ist eine Überdachung und Belüftung der Pflanzen (z.B. Folientunnel mit Lüftung) zu empfehlen. Gewächshäuser und Hochbeete mit Frühbeetaufsatz sollten regelmäßig gelüftet werden. In trockenen Wintern reicht es aus, zweimal im Monat zu gießen.

Im Gartenboden ist Wärme gespeichert. Damit sie nicht so leicht entweicht, bietet sich eine Strohschicht zwischen den Gemüsepflanzen als Schutz an. Gemüsepflanzen in Töpfen können mit einem Pflanzsack aus Vlies oder einem Jutesack um den Topf herum vor Kälte geschützt werden.

Auf die richtige Ernte kommt es an

Wenn die Gemüsepflanzen gefroren sind, sollten sie vor der Ernte genügend Zeit haben, um aufzutauen, sonst können sie kaputt gehen.

Blühende Pflanzenpracht im Winter

Neben Wintergemüse hat der Wintergarten noch mehr zu bieten: nämlich Blühpflanzen, z.B. die Christrose (Helleborus). Im Sommer immergrün und ohne Blüten erwacht sie beim ersten Frost zu blühendem Leben in Weiß. Bei milderen Wintertemperaturen blüht der Duftschneeball (Viburnum farreri). Er hat schneeballartige Blüten und verbreitet ein süßliches Aroma. Weitere Hingucker wären die Zaubernuss (Hamamelis) in gelber oder roter Blütenpracht, der gelb blühende Winterjasmin (Jasminum nudiflorum), der Chimonanthus (Calycanthus praecox) mit seinem intensiven vanilleartigen Duft und ebenfalls gelben Blüten.

Gartenbau Rülcker, Reicker Str. 43, 01219 Dresden, Tel. 0351 2727730,
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