Kaleidoskop

"Deine Freunde" im Interview

Kathrin Gennies (kg) · 04.09.2017

Sie sind die coolste Kinderband der Welt: „DEINE FREUNDE“. Dahinter stecken Florian Sump, Markus Pauli und Lukas Nimscheck. Kind + Kegel standen sie in einem coolen Interview Rede und Antwort.

Gibt es auch Eltern, die eure Texte für pädagogisch nicht wertvoll halten? Habt ihr überhaupt einen pädagogischen Anspruch?

Solche Eltern gibt es bestimmt, die treffen wir aber nie, weil die dann auch nicht zu unseren Konzerten kommen. Wir haben zwar keinen pädagogischen Anspruch, wollen aber zumindest bestimmte Werte vermitteln, die uns auch wichtig sind. So was wie Freundschaft, Zusammenhalt, Humor. Da gibts ganz viel, aber das überlegen wir uns vorher nicht, das kommt einfach so raus, weil wir so denken.

Habt ihr Themen, die ihr auf keinen Fall anfassen würdet?

Jedes Lied steht für sich und wir haben schon so einige Themen aufgegriffen, bei denen wir uns später gefragt haben: Was hat uns da jetzt eigentlich geritten?! Also kann theoretisch alles passieren, wir wissen es vorher selbst nicht so genau. Wir können uns vorstellen, über fast alles zu reden. Die Frage ist immer nur wie und in welchem Ton.

Flo, du arbeitest ja auch als Erzieher – inwieweit hast du auch im Rahmen deines Jobs Zeit für Kreativleistungen im Sinne der Musik? Entstehen manchmal Sachen spontan, die es dann auch auf CD schaffen?

Ich hab schon ein paar Mal Quatsch mit den Kitakids gemacht, den Quatsch spontan mit Handy aufgenommen, von den Eltern das OK abgecheckt und dann haben wir das verwendet. Zum Beispiel das Intro von unserem Lied „Schweinehund“, in dem die Kinder wollen, dass ich aufhöre zur Gitarre zu singen und einen fetten Beat von unserem DJ Pauli verlangen.

Was ist das Coole oder Besondere für euch daran, Musik für Kinder zu machen?

Einer der unendlich vielen coolen Momente ist immer, wenn wir bei unseren Konzerten den Flash des ersten Livekonzerterlebnisses in den Augen der Kinder sehen. Wir geben uns ja wirklich sehr viel Mühe mit unserer Show und haben den Anspruch, dass sie genauso viel Qualität und Abgehfaktor mit sich bringt, wie ein Konzert für Erwachsene. Außerdem wollen wir unsere Songs nicht einfach nur so runterdudeln, sondern mit unserem Publikum Spaß haben und es immer wieder überraschen. Wenn uns dann hunderte kleine Fans und deren Eltern vor der Bühne durch ihre Begeisterung und Textsicherheit zeigen, dass uns das gelungen ist, dann geht man abends einfach glücklich ins Bett.

Ihr habt in der Jungen Garde gespielt. Was verbindet ihr mit Dresden?

Wir haben schon wahnsinnig tolle Konzerte in Dresden gespielt, dieses wird das größte bisher. Wir freuen uns sehr darauf, unserem Publikum zu zeigen, dass wir auch mit dieser Größe sowohl vom Bühnenbild als auch von der Organisation drum herum gut umgehen können, und einfach ein sehr gutes und eingespieltes Team sind. Bei Konzerten mit sehr vielen Kindern muss man ja auch ein bisschen Feingefühl beweisen und bestimmte Dinge anders machen, z.B. die Kinder mit Armbändern versorgen, auf denen sie die Telefonnummer der Eltern schreiben, falls sie mal irgendwo im Gepoge verloren gehen. Diese Art mitzudenken freut auch die Eltern, das wurde uns schon oft rückgemeldet. Dass sie merken: wir versuchen nicht einfach die Kuh so gut es geht zu melken, sondern machen uns viele Gedanken und investieren viel Zeit und Arbeit, damit alle ein cooles Konzerterlebnis haben, gemeinsam als Familie. Das wird's nämlich vermutlich nicht so oft geben. Irgendwann wollen die Kids auf ihre eigenen Konzerte, dann war's das. Aber bis dahin sind wir da und gehen ab.

Tags: Konzert

Kategorien: Kaleidoskop

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