Mehr Angebote für Familien

Begegnung, Austausch, aktive Unterstützung. Das neue Familienzentrum in der Altstadt, betrieben von KALEB Dresden e. V., gibt Antworten auf Fragen des Familienalltags und entlastet Familien bei alltäglichen Herausforderungen. "Unser Zentrum ist Treffpunkt für Begegnungen und Beratungsstelle zu allen Familienthemen. Natürlich bieten wir Gruppen und Kurse zu unterschiedlichen Themen an," erzählt Kristin Lohr. Die Sozialpädagogin ist eine der Ansprechpartnerinnen auf der St. Petersburger Straße 12.

Im Januar 2021, mitten im Lockdown, haben Kristin Lohr und ihre derzeit fünf Kollegen*innen (die sich zwei Vollzeitstellen teilen) das Familienzentrum eröffnet und schlossen damit eine Versorgungslücke. "Von Anfang an war das Interesse groß. Die Angebote wurden sofort angenommen," freut sich die zweite Frau im Haus, Diplom-Pädagogin Judith Seisum.

Judith Seisum und Kristin Lohr

Zum Einen leben im direkten Umfeld viele Familien. Zum Anderen ist das Familienzentrum sehr gut erreichbar und angebunden. Mehrere Straßenbahnlinien halten direkt vor der Haustür.
Im Familienzentrum wird nicht danach gefragt, woher man kommt. Jeder ist willkommen. "Unsere Angebote richten sich nicht nur an die Menschen hier im Kiez," sagt Kristin Lohr. "Wir sind für Alle da, die zu uns kommen und wollen dabei genauso bunt und lebendig sein, wie an unserem altbekannten Standort auf der Bautzner Straße, den sehr viele kennen." Dort ändert sich übrigens nichts. Alles bleibt beim Alten, versichern die Expertinnen.

Wer selbst nicht vorbeikommen kann, aber Beratung und Unterstützung bei familiären, und sozialen Konflikt- und Problemsituationen suchtkann auch die Onlineangebote nutzen. Wir haben während der Corona-Phase viel über das Internet gelöst, was auch durchaus seine Vorteile hat. Gerade für Eltern ist es praktisch. Sie können sich an uns wenden und können weiter zu Hause die Kinder betreuen. Mehr Angebote online anzubieten, hat sich also bewährt. Natürlich gibt es noch mehr Ideen für die zukünftige Bereicherung des Familienzentrums. "Wir planen auch, mehr Referent*innen von außerhalb einzuladen und dadurch unser Themenspektrum noch zu erweitern," verrät Judith Seisum. Dabei sind und bleiben viele der Angebote kostenfrei. Kurse, wie Anti-Stress-Programme für Schwangere oder die Trageworkshops sind erschwinglich.

Das Alleinstellungsmerkmal des Familienzentrums Altstadt ist die Betreuung von minderjährigen Schwangeren und Eltern. Die Pädagoginnen bieten dazu einen speziellen geburtsvorbereitenden Kurs an, der sich besonders auf die Zeit mit dem Neugeborenen konzentriert. "Denn das Abenteuer Baby hört ja mit der Geburt nicht auf, sondern fängt erst an," sagt Judith Seisum. In der Eltern-Kind-Gruppe finden minderjährige Eltern dann weiter Rat, aber auch Austausch mit anderen so jungen Eltern.

"Wir sind immer mit den direkten Nachbarn und Anwohnern im Gespräch und fragen danach, was sie sich wünschen und was gebraucht wird. Dabei merken wir, dass es einen ganz großen Bedarf nach Orten des Austauschs gibt, sagt Kristin Lohr. Um dem großen Zuspruch irgendwie gerecht zu werden, können Kristin Lohr und ihre Kolleg*innen auf ein großes Netzwerk von Freiwilligen zurückgreifen. Über 70 Ehrenamtliche unterstützen den KALEB Dresden e.V.. Selbst der größte Teil der Einrichtung wurde bisher über Spenden realisiert.

"Unsere Ehrenamtlichen sind wesentlich an der Ausgestaltung unsere Angebote beteiligt. Wir schauen, was bringen unsere Freiwilligen für Fähigkeiten mit und wie können wir sie damit einbinden. Ein großer Wunsch von uns ist es, künftig zum Beispiel Vorlesenachmittage anzubieten.
Wir sind nun aber erst einmal sehr gespannt darauf, wie sich das Familienzentrum hier in der Altstadt entwickeln wird. Wir sind noch in der Anwurzelungsphase. Aber es ist unheimlich spannend zu sehen, wie alles wächst und wie sich das bunte Gewusel erweitert," freut sich Judith Seisum.