Dresden NEWS
Neue Veranstaltungsreihe im Hygiene-Museum: Psychotherapie - die neue Pädagogik?
Maria Grahl (mg) · 30.08.2018
pixabay.com/jill111
Behütet, verwöhnt oder gefährdet? Wie Kinder heute aufwachsen
Wann: 5. September, Mittwoch, 19 Uhr
Wo: Deutsches Hygiene-Museum
Eintritt: 3 € / 1,50 €
Referenten: Prof. Dr. Veit Rößner, Kinder- und Jugendpsychiater, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden
Dr. Michael Winterhoff, Kinder- und Jugendpsychiater, Autor („Warum unsere Kinder Tyrannen werden“, „Die Abschaffung der Kindheit“, u.a.), Bonn
Moderation: Martina de Maizière, Supervisorin und Organisationsberaterin
Zum Auftakt der Reihe werden diejenigen gesellschaftlichen Veränderungen in den Blickgenommen, die unsere Kinder alltäglich beeinflussen oder sie gar krank machen. Diese haben auch zu Veränderungen unseres Verständnisses von „Gesundheit“ und „Normalität“ geführt und wirken sich aus auf unser Bild guter kindlicher Entwicklung und Erziehung.
Wie hat sich unsere Gesellschaft und damit die Lebensumwelt unserer Kinder verändert? Welche Auswirkungen hat dies auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen? Warum landen mehr und andere Probleme in Therapie?
Verwöhnt, verwahrlost oder doch nur gut versorgt? Kindheit in der Konsumgesellschaft
Wann: 12. September, 19 Uhr
Wo: Deutsches Hygiene-Museum
Eintritt: 3 € / 1,50 €
Referentinnen: Dr. Susanne Gaschke, Journalistin und Autorin („Die verkaufte Kindheit. Wie Kinderträume vermarktet werden und was Eltern dagegen tun können.“), Berlin
Dr. Sonja Geiger, Psychologin, Technische Universität Berlin
Moderation: Martina de Maizière, Supervisorin und Organisationsberaterin
Jahr für Jahr steigen unsere Ausgaben für Kinder: Zu allen Anlässen werden Kinder mit Geschenken überhäuft, das Taschengeld steigt, Kinderzimmer sind voller Spielzeuge und Medien, „Shopping“ wird zum liebsten Hobby vieler Jugendlicher. Mit der kontinuierlichen Zunahme von Sicherheit und Wohlstand hat die Bedeutung immaterieller Werte auf der Ebene gesellschaftlicher Wertorientierungen in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen. Zugleich hat sich unsere Alltagswelt stark kommerzialisiert. Die Veranstaltung betrachtet die Überprägung kindlicher Lebenswelten durch kommerzielle Angebote sowie passiven Konsum und fragt, wie Eltern und Pädagog/innen damit umgehen können.
Disziplin: Alter Hut oder wichtiger denn je?
Wann: 19. September, 19 Uhr
Wo: Deutsches Hygiene-Museum
Eintritt: 3 € / 1,50 €
Referentinnen:
Prof. Dr. Sabine Andresen, Erziehungswissenschaftlerin, Goethe Universität Frankfurt am Main
Dr. med. Jessika Weiß, Kinder- und Jugendpsychiaterin, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Moderation: Martina de Maizière, Supervisorin und Organisationsberaterin
Autoritäre Erziehung ist verpönt. Dennoch wird um den richtigen pädagogischen Stil weiter gerungen, im Spagat zwischen „Verwöhnen“ und „Bestrafen“. Eltern wird empfohlen, Wünsche und Bedürfnisse des Nachwuchses ernst zu nehmen, um eine sichere Bindung zu den Eltern aufzubauen. Die Freiheit von Zwängen und Strafen gilt als Voraussetzung für die Entwicklung einer gesunden Persönlichkeit. Disziplin erscheint hier als autoritäres „Schreckgespenst“ und Gegenbegriff, weil sie die Einhaltung von Regeln und Strukturen und die Rückstellung eigener Bedürfnisse gegenüber anderen fordert.
Beschleunigung: Wer findet das rechte Maß für unsere Kinder?
Wann: 26. September, 19 Uhr
Wo: Deutsches Hygiene-Museum
Eintritt: 3 € / 1,50 €
Referent*innen:
Julia Dibbern, Journalistin und Autorin (“Slow Family. Sieben Zutaten für ein einfaches Leben mit Kindern”), Hamburg
Prof. Dr. Rolf Göppel, Erziehungswissenschaftler, Pädagogische Hochschule Heidelberg
Moderation: Martina de Maizière, Supervisorin und Organisationsberaterin
In allen Lebensbereichen, so eine verbreitete Wahrnehmung in den modernen Industriegesellschaften, findet gegenwärtig eine Beschleunigung und Reizüberflutung statt. In Hektik und Hast des Alltages wird das „menschliche Maß“ ignoriert, es bleibt nicht genügend Zeit für die wichtigen Dinge im Leben. Diese Entwicklung macht auch vor Kindern und Jugendlichen nicht halt, im Familienalltag wie auch in den Bildungsinstitutionen. Als gegenläufiger Trend steht hier die Entdeckung der Langsamkeit, verbunden mit Schlagworten wie Achtsamkeit und Entschleunigung.
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